In der Saison 2008 übernahm der jüngere der beiden Söhne Steffan Kaubisch mit seiner Ehefrau Marika Kaubisch das Steuerrad. Als gelernter Gastronom und mit den Erfahrungen seiner Eltern hat auch Steffan Kaubisch ideale Voraussetzungen, den Betrieb mit seiner Frau erfolgreich fortzuführen. Auch nach der Übernahme durch Steffan Kaubisch fand und findet eine stetige Weiterentwicklung von Technik und Service statt, um den Fahrgästen ein bestmögliches Erlebnis der wundervollen Seenlandschaft zu ermöglichen. In der Saison 2019 hat Marika Kaubisch die Geschäftsführung von ihrem Ehemann übernommen. Die dadurch möglich gewordene bessere Aufgabenverteilung ermöglicht es beiden, die Tradition des Familienbetriebs im Sinne der vielen zufriedenen Fahrgäste mit neuem Schwung und beständigem Erfolg fortzuführen.
Im Zusammenhang mit der Wendezeit in der DDR 1989/90 entschloss sich der Teupitzer, Hans-Ulrich Kaubisch (1950), ein privates Schifffahrtsunternehmen aufzubauen. Das Bedürfnis für ein Teupitzer Schifffahrtsunternehmen schien gegeben: Seit dem Verschwinden der Seereederei Lehmann war eine Lücke entstanden, der Untergang des VEB Weiße Flotte, der über Jahrzehnte die Teupitzer Wasserstraße befuhr, hatte diese Lücke noch größer werden lassen.
Die persönlichen Voraussetzungen waren mit einer Ausbildung als Diplomökonom und der Tätigkeit als Wirtschaftsleiter gegeben. Hinzu kamen die über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen als Segelboot- und Motorboot-Sportler sowie der Befähigungsnachweis als Schiffsführer. Darüber hinaus führte er seit 1988 nebenberuflich mit der kleinen Barkasse Undine, die 12 Personen Platz bot, SeeRundfahrten auf dem Teupitzer See durch. Mit der Möve (40 Personen), einem von der Weißen Flotte Potsdam ausgeliehenen Motorschiff konnte er 1990 weitere Erfahrungen gewinnen.
Am 01. Mai 1991 wagte er den Schritt in die Selbständigkeit. Den Grundstein für den Erwerb eines eigenen Schiffes konnte er in der Saison 1991/92 zunächst mit dem von der Weißen Flotte Potsdam ausgemusterten Motorschiff Werder (65 Personen) legen. 1993 erwarb er von der Jacko-Werft Dolgenbrodt das neu erbaute Motorschiff Party (40 Personen), das bis zum Verkauf 1997 gute Dienste leistete.
Zugleich wurde 1993 das Motorschiff Schenkenland, ein Neubau der Georg-Placke-Werft Aken für 150 Personen in die 5eederei eingegliedert. Der Name war der Bezeichnung Schenkenländchen nachempfunden, welche das Teupitzer Gebiet wegen der 400-jährigen Herrschaft der Schenken von Landsberg (ca. 1330-1717) trug. Die sich abzeichnenden Erfolge ermöglichten 1995 den Erwerb des MS Liberty (75 Personen). Es war 1988 von der Cufra-Werft Lübeck erbaut worden und hatte den alliierten Streitkräften in Berlin (West) als Ausflugsdampfer auf dem Wannsee gedient.
So konnte sich die Dahme-Schifffahrt-Teupitz auf zwei moderne Motorschiffe, die Schenkenland und die Liberty stützen und mit ihnen die wesentlichen Ansprüche an ein Teupitzer Schifffahrtsunternehmen erfüllen. Die Nutzung der traditionsreichen und im Jahre 2000 von der Stadt völlig neu errichteten Teupitzer Dampfer-Anlegestelle Bohr’s Brücke bot der Dahme-Schifffahrt-Teupitz einen ausgezeichneten Standort im Zentrum der Hauptstadt und des Amtssitzes des Schenkenländchens. Im Jahr 2000 kam es zum Verkauf der Liberty.
Obwohl es sich formal um eine Einzelfirma handelt, ist es doch ein charakteristischer Familienbetrieb. Die Ehefrau des Inhabers, Ilse Kaubisch (1952-2017), die Söhne Hans (1976) und Steffan (1978) sowie die Eltern/Rentner Joachim Kaubisch (1928-2004) und Elsbeth Kaubisch (1926-2007) haben durch ihre tatkräftige Mitarbeit den erfolgreichen Start des Schifffahrtsunternehmens erst ermöglicht und sicherten die Solidität dieser Reederei durch ihren familiären Zusammenhalt.
(Auszüge aus: Personenschifffahrt auf dem Teupitzer See seit 1900, Broschüre 2003/2018, Verfasser: Teupitz-Chronist Lothar Tyb’l)